Einkommensschere – Warum verdienen Frauen noch immer weniger als Männer?

Hast du schon vom „Equal Pay Day“ gehört? Er wird mittlerweile in allen europäischen Ländern „gefeiert“, in Österreich derzeit Anfang Oktober. Es ist der Tag im Jahr ab dem Frauen aufgrund der Einkommensdifferenz zu den Männern „gratis“ arbeiten. Ein Tag Anfang Oktober bedeutet, dass die Frauen knapp ein Viertel des Jahres „gratis“ arbeiten, da sie in Österreich im Schnitt um knapp ein Viertel weniger verdienen als Männer. Ziel von Gleichstellungsmaßnahmen ist ein Equal Pay Day am 31. Dezember.

Drei Faktoren sind zentral für den sogenannten „Gender Pay Gap“: (1) Typische Frauentätigkeiten werden auch laut Kollektivverträgen noch immer schlechter bezahlt. (2) Frauen arbeiten seltener in gut bezahlten Berufen und Branchen sowie seltener auf den höheren Stufen der Karriereleiter. (3) Frauen unterbrechen und reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt.

Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern ist in Österreich sehr hoch – gerade auch im Vergleich zu anderen Ländern in der EU. Die folgenden Forschungsaktivitäten sollen dich animieren, dich mit den Unterschieden im Einkommen von Frauen und Männern in Österreich detaillierter auseinanderzusetzen.

Die Karte

50% der Frauen in Österreich verdienten 2013 mehr als 1890 Euro – bei den männlichen Erwerbstätigen lag das Bruttomedianeinkommen um knapp 900 Euro höher bei 2786 Euro. Neben vielen weiteren Faktoren führen unterschiedliche geschlechtsspezifische Ausbildungsniveaus, die regionale Wirtschaftsstruktur und divergierende Teilzeitquoten zu einem räumlich diversen Bild der Einkommenssituation von Frauen und Männern.

50% der Frauen in Österreich verdienten 2013 mehr als 1890 Euro – bei den männlichen Erwerbstätigen lag das Bruttomedianeinkommen um knapp 900 Euro höher bei 2786 Euro. Neben vielen weiteren Faktoren führen unterschiedliche geschlechtsspezifische Ausbildungsniveaus, die regionale Wirtschaftsstruktur und divergierende Teilzeitquoten zu einem räumlich diversen Bild der Einkommenssituation von Frauen und Männern.

Der Genderindex, der die Summe der Einkommen von Frauen und Männern als Bezugsgröße heranzieht, ermöglicht eine gendersensible Betrachtung von Einkommensunterschieden. Am wenigsten unterscheiden sich die Bruttomedianeinkommen in Bezirken, in denen beide Geschlechter unterdurchschnittlich verdienen – die größte Abweichung findet man in traditionellen Industriebezirken wie Steyr-Stadt oder Bruck-Mürzzuschlag: hier verdienen Männer mehr als das Doppelte der Frauen.

Lade Daten...
Die Einkommen der Frauen weisen ein deutliches Stadt-Land Gefälle auf: In den Landeshauptstädten und in den westlichen Bezirken liegt das Bruttomedianeinkommen der weiblichen Erwerbstätigen deutlich über dem Österreichwert. Die Einkommen streuen weniger stark als bei den Männern: am wenigsten verdienen die Frauen im Bezirk Hollabrunn mit 1370 Euro, am meisten in Wien mit 2140 Euro.
Die Männereinkommen unterscheiden sich stärker innerhalb Österreichs: in Steyr-Stadt verdienten im Jahr 2013 50% der Männer mehr als 3900 Euro während in Rust das Bruttomedianeinkommen bei nur 1480 Euro lag. Männliche Erwerbstätige beziehen in den traditionellen Industriegebieten Oberösterreichs, der Steiermark und Vorarlbergs überdurchschnittliche hohe Einkommen.
Die Bezirke Rust, Landeck, Kitzbühl und die Stadt Wien weisen die geringsten Unterschiede zwischen den Bruttomedianeinkommen auf. In Wien und Landeck liegen die Einkommen der Frauen über dem Österreichschnitt, die Männer hingegen verdienen unterdurchschnittlich.
Datenstand 2013. Quelle: STATcube – Statistische Datenbank von STATISTIK AUSTRIA, eigene Bearbeitung. Kartendaten: OpenStreetMap und Mitwirkende
Anmerkung zur Datenquelle: Die Daten des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger differenzieren nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung, spiegeln damit aber ein reales Bild der Einkommenssituation von Frauen und Männern in Österreich wider.
Verwendung: Kartenbild & Texte CC-BY 3.0 AT / Namensnennung: genderatlas.at

Themenfeld Einkommensschere – Warum verdienen Frauen noch immer weniger als Männer?

  • Bevor du dich mit dem Thema auseinandersetzt, solltest du einige Begriffe recherchieren und deren Unterschiede dokumentieren: Was genau ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoeinkommen? In welcher Beziehung stehen Monats- und Jahreseinkommen? Setze dich auch hier nochmals mit dem Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Jahreseinkommen auseinander. Recherchiere dann auch noch, wie Brutto- bzw. Netto-Stundenlöhne berechnet werden. Und zuletzt: Wie erfolgt die Berechnung der Einkommen bei selbständig Erwerbstätigen?
  • Die Berechnung des Gender Pay Gap basiert auf dem Vergleich der „mittleren“ Einkommen von Frauen und Männern. Typischerweise werden jedoch nicht die Durchschnitts- sondern die Medianeinkommen verglichen. Überlege, wieso beim Vergleich der Einkommen üblicherweise der Medianwert genommen wird und nicht das arithmetische Mittel. Hast du eine Idee, ob der Gender Pay Gap größer oder kleiner ist, wenn der Medianwert statt dem arithmetischen Mittelwert herangezogen wird?
  • Der Gender Pay Gap unterscheidet sich deutlich, je nachdem auf welches „Einkommen“ Bezug genommen wird. Recherchiere Zahlen zum Gender Pay Gap die sich verschiedene Formen der Berechnung der Einkommen beziehen. Dokumentiere wie groß der Gender Pay Gap je nach gewählter Einkommensbasis ist. Versuche Erklärungen für die Unterschiede zu finden.
  • Auch für die Berechnung des Equal Pay Day wurden und werden unterschiedliche Formen der Messung des Einkommens herangezogen. Darüber hinaus weisen manche Institutionen den Tag nicht im Herbst, sondern im Frühjahr aus. Recherchiere dazu und erstelle eine Liste, welche Institutionen den Equal Pay Day wie berechnen. Argumentiere welche Definition du am sinnvollsten findest. Versuche auch herauszufinden, wie weit der Equal Pay Day in den österreichischen Bundesländern auseinanderliegt.
  • Suche Statistiken zum Gender Pay Gap in verschiedenen Ländern Europas. Wie ist die Situation in Österreich mit jener in anderen Ländern vergleichbar?
  • Seit März 2011 muss in Stellenanzeigen explizit angegeben werden, wie hoch das kollektivvertragliche Mindestgehalt für die ausgeschriebene Stelle ist und ob die Bereitschaft gegeben ist, mehr als dieses Mindestgehalt zu bezahlen. Schaue dir die Stellenanzeigen in verschiedenen Medien an und notiere dir Mindestgehalt und Hinweise auf Überzahlung. Sortiere die Liste nach Jobs/Berufen, von denen du annimmst, dass sich eher/mehr Frauen bzw. eher/mehr Männer für diese bewerben dürften. Lassen sich zwischen Mindestgehalt und Bereitschaft zur Überzahlung Unterschiede erkennen? Inwiefern?
  • Schaue dir die in den Kollektivverträgen vereinbarten Mindestlöhne in verschiedenen Branchen an. Finde heraus, in welchen Branchen vermehrt Männer bzw. Frauen arbeiten und setze dies zum Mindestlohn in den jeweiligen Branchen in Beziehung.
  • Recherchiere, welche Form von Arbeitsverträgen und Arbeitszeitmodellen es in Österreich gibt und mit welchen Gehaltsbestandteilen und Gehaltshöhen diese typischerweise verbunden sind. Versuche herauszufinden, wie viele Personen in den verschiedenen Arbeitsformen arbeiten. Schaue dir eventuell auch an, wie sich die Arbeitsformen und deren Größenverhältnis in Österreich in den letzten 20, 30 oder 50 Jahren verändert haben. Versuche Daten zu finden, mit denen du folgende Fragen beantworten kannst: Arbeiten mehr jüngere Menschen Vollzeit als ältere Menschen? In welcher Altersgruppe ist Teilzeitarbeit am häufigsten vertreten? Wie hat sich der Anteil der Personen die Teilzeit arbeiten in den letzten 50 Jahren verändert? Konzentriert sich die geringfügige Beschäftigung auf bestimmte Altersgruppen? In welchen Altersgruppen arbeiten mehr Frauen als Männer Teilzeit?
  • Recherchiere Daten zu den Einkommensunterschieden nach Alter und Ausbildung. Schaue dir ergänzend Daten zu Einstiegsgehältern sowie Regelungen für Gehaltserhöhungen in verschiedenen Branchen / Berufen an. Inwiefern steigen die Einkommen mit dem Alter? Zahlt sich ein Studium auch vom Gehalt her aus? In welchen Branchen wirkt sich eine höhere Ausbildung bei Männern respektive Frauen besonders auf die Einkommen aus?
  • Versuche Daten zu den Einkommensunterschieden zwischen verschiedenen Berufspositionen in Unternehmen zu finden. Wie viel verdienen Führungskräfte im Vergleich zu „einfachen“ Angestellten und ArbeiternInnen? Gibt es hier Unterschiede über die Branchen? Haben sich die Unterschiede in den letzten 20 Jahren verkleinert oder vergrößert?

Nach diesen Vorbereitungen kannst du nun auch die Karten im genderATlas gezielter interpretieren. Datenbasis ist der Median des Bruttomonatseinkommens von Frauen bzw. von Männern. Dargestellt in den beiden ersten Karten ist jedoch nicht das Medianeinkommen, sondern der Regionalindex der Medianeinkommen. Beim Regionalindex wird der regionale Wert mit dem Österreichwert verglichen. Ist das Bruttomedianeinkommen in einem Bezirk höher als jenes von Österreich, dann liegt der Wert des Index über 100 (grüne Werte). Ein Wert von 120 bedeutet konkret, dass das Medianeinkommen im Bezirk um 20% über jenem von Österreich liegt. Werte unter 100 (violette Werte) bedeuten, dass das Bruttomedianeinkommen in einem Bezirk niedriger ist als jenes von Österreich insgesamt. Ein Wert von 80 bedeutet konkret, dass das Medianeinkommen im Bezirk um 20% unter jenem von Österreich liegt. Zur Berechnung des Genderindex vgl. die Erläuterungen im Glossar.

  • Aus der Karte Index Frauen ist ersichtlich, in welchen Regionen Frauen (im Vergleich zu allen Frauen in Österreich) eher überdurchschnittliche und in welchen Regionen sie eher unterdurchschnittliche Einkommen haben. Analog kannst du die Karte Index Männer interpretieren. Schaue dir die Muster für Frauen und Männer getrennt an und notiere dir wichtige Erkenntnisse. Lies dann auch die Informationstexte die den Karten beigefügt sind. Vergleiche diese mit deinen eigenen Notizen. Verfasse einen neuen Informationstext zu den Karten, in den du zusätzlich deine Erkenntnisse einbaust.
  • Für die Analyse der Unterschiede zwischen Frauen- und Männereinkommen in einer Region eignet sich die Karte Genderindex. Lese dir die Informationen zur Berechnung des Genderindex im Glossar durch. Verfasse einen eigenen Informationstext zur Karte in dem du wichtige Erkenntnisse zusammenfasst die du aus der Karte herauslesen kannst.
  • Du kannst in der Karte Genderindex erkennen, dass die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern in urbanen Zentren tendenziell weniger stark ausgeprägt ist. Versuche Gründe dafür zu finden.
  • Suche dir ein Bundesland aus das du dir genauer ansehen möchtest. Schreibe dir die Werte für das Bruttomedianeinkommen von Frauen und Männern für die einzelnen Bezirke heraus. Berechne dann den absoluten und relativen Gender Pay Gap für die verschiedenen Bezirke. Welche zusätzlichen Informationen erhältst du durch diese Berechnung? Welche Erkenntnisse ziehst du daraus?
  • Führe eine Befragung bei etwa gleich vielen Frauen und Männern aus deinem Umfeld zu ihrem Beruf/Job, zu ihrer Arbeitszeit und zu ihrem Einkommen durch. Vergleiche die Einkommen die dir genannt werden mit dem Medianeinkommen im Bezirk und den Mindesteinkommen laut Kollektivvertrag in den verschiedenen Branchen. Argumentiere unter Bezugnahme auf Geschlecht, Ausbildung, Alter und Branche, wieso manche Einkommen über bzw. manche unter dem Durchschnitt liegen. Hinweis: In Österreich ist es nicht üblich, sein Einkommen gegenüber Fremden zu nennen. Rechne daher mit Verweigerungen zu dieser Frage sowie mit eher vagen Antworten. Überlege dir auf alle Fälle gut, nach welcher Art von Einkommen du fragst – und ob du die Antworten nicht gleich nach gröberen Einkommensklassen vorgibst. Gib personenbezogene Informationen auf alle Fälle an niemanden (!) weiter und präsentiere immer nur anonymisierte Ergebnisse.
  • Versuche Daten zu den Einkommen in verschiedenen Branchen zu finden – wenn möglich getrennt für ArbeiterInnen und Angestellte sowie für Frauen und Männer? Versuche auch herauszufinden, wie viele Frauen bzw. Männer in welchen Anstellungsverhältnissen in den verschiedenen Branchen tätig sind. Argumentiere, inwiefern sich Unterschiede in den Einkommen von Frauen und Männern auf deren unterschiedliche Anstellungsverhältnisse zurückführen lassen.
  • Ausbildung und berufliche Qualifikation sind wichtige Faktoren für die Höhe des Einkommens. Erläutere unter Bezugnahme auf den Beitrag Hochqualifizierte und den Beitrag Studienwahl, inwiefern Unterschiede in Ausbildung und beruflicher Qualifikation den Gender Pay Gap in Österreich erklären können.
  • Du hast vielleicht bereits festgestellt, dass es in den verschiedenen Kollektivverträgen je nach Branche unterschiedliche Vereinbarungen bezüglich der Höhe der Mindestlöhne gibt. Es erscheint daher interessant zu erfahren, wer diese Vereinbarungen trifft, und wovon das Ergebnis dann letztendlich abhängt. Recherchiere wie kollektivvertragliche Lohnverhandlungen in Österreich ablaufen und wer daran teilnimmt. Überlege, welche Interessen die beteiligten Akteure und Akteurinnen verfolgen. Schaue dir für ausgewählte Runden an Lohnverhandlungen konkret an, wie viele Frauen und wie viele Männern mitverhandelt haben. Inwiefern spielt deiner Meinung nach auch das Geschlecht bei derartigen Lohnverhandlungen eine Rolle? Begründe!
  • Wählen Frauen tatsächlich freiwillig Berufe/Branchen, in denen die Löhne geringer sind? Oder sind die Löhne in den Berufen/Branchen geringer, in denen viele Frauen arbeiten? Ein klassisches Henne-Ei-Problem. Du könntest dazu historische Nachforschungen anzustellen, indem du die Frauen-/Männeranteile in den jeweiligen Berufssparten mit der Entwicklung der vereinbarten Mindestlöhne in den Kollektivverträgen vergleichst und analysierst, ob hier ein Zusammenhang besteht.
  • Mache zum Thema „Wieso wählen Frauen häufiger Berufe in denen die Gehälter niedriger sind?“ eine kurze Umfrage. Wie viel klischeehafte Antworten der Form „(den) Frauen wäre das Einkommen nicht so wichtig“ erhältst du? Überlege, wie viel Einfluss geschlechtsspezifische Normen und Erwartungen in der Gesellschaft auf die individuelle Berufswahl haben. Versuche hierfür begründete Antworten zu finden. Bei der Beantwortung unterstützen Studien, die solche Fragen bereits genauer untersucht haben.
  • Zwischen Kinderbetreuung / Elternkarenz / Teilzeitarbeit und Berufswahl / Einkommen gäbe es sehr viele spannende Fragen zu untersuchen. Wenn du dir die Wechselwirkung Elternkarenz und Einkommen anschauen möchtest, könntest du eventuell folgenden Fragen nachgehen:

    Mittlerweile gibt es sehr viele unterschiedliche Karenzmodelle. Einige davon zielen bewusst darauf ab, Elternkarenz auch für Männer attraktiv zu machen. Recherchiere welche Modelle es derzeit in Österreich gibt und wie beliebt diese sind. Untersuche die unterschiedlichen Auswirkungen der Modelle auf das Familien- oder Haushaltseinkommen und diskutiere Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle.

    Du könntest auch untersuchen, ob sich die Wahl der Karenzmodelle zwischen Personen, die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind (z.B. LehrerInnen, Beschäftigte in Gemeinden, Ministerien oder Landesverwaltungen) und jenen, die in der Privatwirtschaft tätig sind unterscheiden. Worin könnten die Ursachen liegen, wenn es tatsächlich Unterschiede gibt?

    Gibt es Länder in denen der Anteil an Männern die in Elternkarenz gehen, höher ist als in Österreich? Versuche mögliche Gründe für unterschiedliche Länderergebnisse herauszufiltern.

  • Versuche auf Basis der von dir durchgeführten Analysen eine (abschließende) Einschätzung, in welchem Ausmaß die drei grundlegenden Faktoren zu Erklärung des Gender Pay Gap in Österreich herangezogen werden können:

    (1) schlechtere Mindestlöhne laut Kollektivvertrag für typische Frauentätigkeiten;
    (2) geringer Anteil von Frauen in gut bezahlten Berufen und Branchen sowie in Führungspositionen;
    (3) höhere familienbedingte Unterbrechung bzw. Reduktion der Erwerbstätigkeit.

  • Da der Gender Pay Gap in Österreich besonders groß ist, wird die Politik von der Europäischen Kommission immer wieder aufgefordert, gezielt Maßnahmen zu entwickeln und zu implementieren, die zur Verkleinerung der Einkommensschere zwischen Frauen und Männern beitragen. Welches Bündel an Maßnahmen wäre deiner Meinung nach am sinnvollsten, um dieses Ziel zu erreichen? Argumentiere nicht nur die Sinnhaftigkeit der einzelnen Maßnahmen sondern auch deren Zusammenspiel.
  • Überlege dir eine künstlerische Aktion, wie die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern und das „Ungerechte“ an diesen plakativ kommuniziert werden können. Erstelle konkrete Materialien für diese Aktion. Es hat bereits viele derartige Aktionen gegeben. Vielleicht kannst du dir von diesen Ideen holen.
  • Überlege welche Folgen es haben könnte, wenn mehr Männer in frauendominierten Berufen arbeiten würden und mehr Frauen in von Männern dominierten? Entwerfe ein Szenario für eine Gesellschaft, in der es ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in jedem Beruf gibt. Beschreibe, zu welchen Änderungen in der Arbeitsteilung, in den Einkommensverhältnissen, in der Politik, in den Machtbeziehungen u.a.m. zwischen Frauen und Männern es kommt.
  • Diskutiere ob ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Lösung für Einkommensungleichheiten in Österreich wäre. Damit du Argumente PRO und CONTRA erhältst, könntest du ein Rollenspiel in der Klasse durchführen. Erstelle dazu verschiedene Rollenkarten, die Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, Einstellungen und Interessen beschreiben. (Zum Beispiel Klaus: Ich bin 53, habe drei Kinder und arbeite in meinem selbst gegründeten erfolgreichen Unternehmen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Lebenssituation und mache jedes Jahr mindestens einen zweiwöchigen Urlaub. Meine Ansprüche würde ich für nichts zurückschrauben, ich habe mir meinen Lebensstandard auch hart erarbeitet.)
    Verteile die Rollenkarten zufällig und moderiere dann eine Diskussion zur Frage bedingungsloses Grundeinkommen. Kommt ihr auf eine Lösung, die alle glücklich macht?

Forschungsmethode

Für diesen Beitrag empfehlen wir die folgende Forschungsmethoden:

 

Weitere Infos

Weiterführende kommentierte Quellen, Materialien und Links (Stand Oktober 2016).
  • Biffl G. (2010): Die ökonomische Situation der Frauen in Österreich. In: Frauenbericht 2010, Hrsg. Bundesministerin für Frauen und Öffentlicher Dienst, S. 465‒502. Wien: Bundeskanzleramt. Empfehlenswert für den Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Gender Pay Gap und dessen zentralen Faktoren.
  • Arbeiterkammer Wien (2010): Die Einkommensschere schließen! Warum Frauen zwar mehr, aber immer noch weniger als Männer verdienen. Ein 10-Punkte-Programm, um das zu ändern. Wien: AK Wien. Download unter arbeiterkammer.atBericht der Arbeiterkammer zu möglichen Gründe für die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen und Maßnahmenvorschlägen. Gut für einen kompakten Einstieg in die Diskussion zum Thema – auch mit grundlegenden Zahlen und Graphiken.
  • Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst (2010): Nationaler Aktionsplan. Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt. Wien: Bundeskanzleramt. Download unter bmb.gv.atAuf den ersten 30 Seiten findest du sehr kompakt Informationen zu Bildungswegen und Berufswahl, zu Art und Ausmaß der Erwerbsbeteiligung, zur Teilhabe an Führungspositionen und zur Einkommenssituation. Auf den zweiten 30 Seiten finden sich Ziele die Österreich im Hinblick auf die Gleichstellung anstrebt sowie die Maßnahmen die zur Erreichung der Ziele vorgeschlagen werden. Also reiches Material für alle möglichen Aspekte der Bearbeitung des Themas.
  • Gregoritsch P., Kalmár M. und Wagner-Pinter M. (2000): Einkommen von Frauen und Männern in unselbständiger Beschäftigung. Endbericht. Wien: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Diese Studie liegen zwar keine ganz aktuellen Daten mehr zugrunden, sie ist jedoch die umfassendste in Österreich in der versucht wurde, den Einfluss verschiedener Faktoren auf den Gender Pay Gap mittels Zahlen zu belegen. Du findest in der Studie auch Einkommensdefinitionen und einen Überblick zur Datenlage in Österreich.
  • Bundesministerin für Frauen und Öffentlicher Dienst (2010): Frauenbericht 2010. Bericht betreffend die Situation von Frauen in Österreich im Zeitraum von 1998 bis 2008. Wien: Bundeskanzleramt. Im Kapitel 4 Sozioökonomische Situation findest du u.a. grundlegende Informationen zu den Lohn- und Gehaltsunterschieden im europäischen Vergleich sowie zur Einkommenssituation von Frauen. Im Kapitel 3 Erwerbstätigkeit findest du u.a. Informationen zu Struktur und Ausmaß der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (in den unterschiedlichen Lebensphasen), zur beruflichen und branchenbezogenen Einbindung von Frauen und Männern in den Arbeitsmarkt (Schlagwort: Arbeitsmarktsegregation), zu Arbeitsbedingungen und Arbeitslosigkeit sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft. Im Kapitel 8 findest du auf den Seiten 379‒383 Informationen und Daten zu Spitzen- und Führungspositionen von Frauen im Öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft.
  • Mairhuber I. und Papouschek U. (2010): Frauenerwerbsarbeit in Österreich. Brüche und Kontinuitäten einer begrenzten Integration seit Mitte der 90er-Jahre. In: Frauenbericht 2010, hrsg. Bundesministerin für Frauen und Öffentlicher Dienst, S. 427‒464. Wien: Bundeskanzleramt. Hier findest du ein kompaktes Unterkapitel zum Wandel der Beschäftigungsformen.
  • Moritz I. (2010): Frauenpolitik der Gewerkschaften. In: Frauenbericht 2010, hrsg. Bundesministerin für Frauen und Öffentlicher Dienst, S. 406‒411. Wien: Bundeskanzleramt. Ein kompaktes Unterkapitel zur Frauenpolitik der Gewerkschaften.
  • kollektivvertrag.at Hier kannst du nachlesen, was ein Kollektivvertrag ist, was ihn ausmacht, und wovon der Ausgang der Kollektivvertragsverhandlungen abhängt. Du findest auch eine alphabetische Liste aller Kollektivverträge in Österreich.
  • gpa-djp.at Auf dieser Website der Gewerkschaft der Privatangestellten sind wertvolle Informationen, Berichte und Statistiken zum Thema „Einkommen“, und „Kollektivverträge“ zusammen gestellt.
  • help.gv.at Das ist die offizielle Seite der Regierung zum Kinderbetreuungsgeld und den rechtlichen Regelungen für die verschiedenen Bezugsvarianten.
  • arbeiterkammer.at Auch die Arbeiterkammer bietet eine Übersicht über die Kinderbetreuungsgeld-Varianten mit wichtigen Hinweisen.
  • maennerinkarenz.at Materialen und Studien zum Thema Väterkarenz, die im Zuge der von Frauenministerin Heinisch Hosek 2010 gestarteten Kampagne „Echte Väter gehen in Karenz“ zusammengestellt wurden. Hier kannst du dir auch Anregungen zur Gestaltung von Kampagnen holen.
  • wko.at Auf dieser Seit der Wirtschaftskammer sind Argumente pro Väterkarenz (auch) als Chance für Unternehmen zusammengestellt.
  • Szigètvari A. und Hahn A. (2016): Das bedingungslose Grundeinkommen: Eine radikale Idee wird salonfähig. In: DerStandard Online vom 24. Jänner 2016, LinkDieser Zeitungartikel bringt dir Denkanstöße, wie sich ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die Gesellschaft auswirken könnte.
  • Pramböck C. (2014): Gehälter Österreich. Frauen und Männer verdienen gleich viel … sofern man sich nicht von Obstsalat-Studien über Gehälter (Österreich) beirren lässt. In: HR Web vom 30. Juni 2014. LinkHier wird eine Sichtweise zum Thema Einkommensschere dargestellt, die du vielleicht noch nicht kennst und als Ausgangspunkt für eine genauere Nachforschung verwenden kannst.
Beitrag: Andrea Wimmer-Etz, Elisabeth Aufhauser