Im Folgenden werden die wichtigsten Fachbegriffe der im genderATlas behandelten Themen erklärt.
Sie vermissen einen Begriff? Lassen Sie es uns wissen.

Akademikerinnen / Akademiker

AkademikerInnen (Personen mit tertiärer Ausbildung) haben ihre höchste Ausbildung an einer Hochschule oder hochschulverwandten Lehranstalt abgeschlossen.

Bruttomedianeinkommen

Statistisch stellt der Median jenen Wert dar, der an der mittleren Stelle steht, wenn man die Werte der Größe nach sortiert, somit verdient die Hälfte der Bevölkerung im Monat weniger als den Wert des Bruttomedianeinkommens, die andere Hälfte mehr. Herangezogen wird das beitragspflichtige Monatseinkommen der ArbeiterInnen und Angestellten (einschließlich Sonderzahlungen).

Diversitätsindex / Gini-Simpson Index

Dieser Index misst die absolute Konzentration von Männer bzw. Frauen auf verschiedenen Klassen. Der Gini-Simpson Index entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass zwei zufällig ausgewählte Individuen nicht aus der selben Klasse sind. In genderATlas wird der Gini-Simpson Index in der Karte zur Studienwahl verwendet, um die Verteilung der Studierenden auf unterschiedliche Studienfelder darzustellen.

Berechnet wird der Index durch die Summe der quadrierten Anteile der Männer bzw. Frauen in den jeweiligen Klassen. Eine Gleichverteilung wäre bei 1-1/N (Anzahl der Klassen) gegeben.

Gender-Index

Der Gender-Index ist ein standardisiertes Maß dafür, wie stark sich die Werte von Frauen und Männern auf einzelnen Indikatoren unterscheiden.

Der Gender-Index erreicht den Wert 0, wenn die Werte von Frauen und Männern gleich sind, sprich Gleichstellung erreicht ist. Je stärker sich der Gender-Index dem Wert -100 nähert, desto deutlicher liegen die Werte der Frauen unter jenen der Männer, sprich desto stärker sind Frauen „benachteiligt“. Je stärker sich der Gender-Index dem Wert 100 nähert, desto deutlicher liegen die Werte der Frauen über jenen der Männer, sprich desto stärker sind Männer „benachteiligt“. Typischerweise bewegen sich die Werte des Gender-Index zwischen -20 (Männerindikator liegt 50% über jenem der Frauen) und +20 (Frauenindikator liegt 50% über jenem der Männer).

Erläuterung des Gender-Index

Für die Berechnung wird die Formel des schwedischen Jäm-Index herangezogen, der Geschlechterunterschiede in ihrer relativen Differenz zueinander erfasst.

Gender-Index = 100 * (Indikator F – Indikator M) / (Indikator F + Indikator M)

Im Zähler des Index steht die Differenz der Werte von Frauen und Männern. Sind die Werte bei Frauen höher, dann ist der Gender-Index positiv, sind jene der Männer höher, dann ist der Gender-Index negativ. Normiert wird die geschlechterspezifische Differenz der Werte auf die Summe der Werte von Frauen und Männern (siehe Nenner). Der Gender-Index misst daher, wie groß die Differenz der Werte von Frauen und Männern in Prozent des von Frauen und Männern gemeinsam (in Summe) erreichten Wertes ist.

Anmerkung: Gender-Indizes sind oft so konstruiert, dass der Wert einer Gruppe (typischerweise jener der Männer) als Norm genommen wird, an der der Wert der anderen Gruppe (typischerweise jener der Frauen) gemessen wird. Durch die gewählte Form der Normierung erfolgt eine neutralere und damit auch gendergerechtere Messung von Geschlechterdisparitäten.

Gender Pay Gap

Der Gender Pay Gap bezeichnet gemäß EU-Definition den Unterschied zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten der männlichen und weiblichen Beschäftigten in Prozent der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste der männlichen Beschäftigten.

Segregation

Von geschlechterspezifischer Segregation wird gesprochen, wenn Frauen und Männer unterschiedlich stark in verschiedenen Berufe oder Branchen vertreten sind.

Segregationsindex

Der Segregationsindex ist eine regionale Kennziffer, die die Verteilung der Frauen und Männer auf die Wirtschaftsklassen in einer Raumeinheit zeigt. Umso höher der Wert, umso stärker sind Frauen und Männer auf die verschiedenen Wirtschaftsklassen konzentriert. Der Wert kann auch so interpretiert werden, dass es sich hierbei um den Anteil der beschäftigten Männer bzw. Frauen handelt, der die Wirtschaftsklasse wechseln müsste, um eine Gleichverteilung zu erreichen.